Besetzung Österreichs und Münchner Abkommen 1938. Im Jahr 1938 fanden in Europa zwei bedeutende Ereignisse statt: die Besetzung Österreichs durch Nazi-Deutschland und die Unterzeichnung des Münchner Abkommens. Diese Ereignisse waren entscheidende Entwicklungen im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs.
Besetzung Österreichs und Münchner Abkommen 1938
Beschreibung
Besetzung Österreichs und Münchner Abkommen 1938
Historischer Hintergrund
Im Jahr 1938 fanden in Europa zwei bedeutende Ereignisse statt: die Besetzung Österreichs durch Nazi-Deutschland und die Unterzeichnung des Münchner Abkommens, auch bekannt als Münchner Vertrag. Diese Ereignisse waren entscheidende Entwicklungen im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs.
Besetzung Österreichs:
Am 12. März 1938 marschierten deutsche Truppen unter der Führung von Adolf Hitler in Österreich ein und gliederten das Land faktisch in das nationalsozialistische Deutschland ein. Dieses Ereignis wird oft als „Anschluss“ bezeichnet, was auf Deutsch „Vereinigung“ bedeutet. Hitler hatte die Vereinigung Österreichs mit Deutschland schon lange angestrebt, wie er in seinem Buch Mein Kampf darlegte. Das NS-Regime führte eine Propagandakampagne durch, um den Anschluss zu legitimieren, und die österreichische Regierung gab unter Druck und Drohungen schließlich den deutschen Forderungen nach. Die Besetzung Österreichs war ein wichtiger Schritt in Hitlers Expansionsbestrebungen und bereitete den Boden für weitere Aggressionen.
Münchner Abkommen/Vertrag:
Das Münchner Abkommen wurde am 30. September 1938 von Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien in München unterzeichnet. Es war ein Versuch, die eskalierenden Spannungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei zu lösen, insbesondere im Hinblick auf das deutschsprachige Sudetenland in der Tschechoslowakei. Hitler behauptete, dass die deutsche Bevölkerung im Sudetenland misshandelt werde, und forderte dessen sofortige Eingliederung in Deutschland.
Auf der Münchner Konferenz trafen sich der britische Premierminister Neville Chamberlain, der französische Premierminister Édouard Daladier und der italienische Führer Benito Mussolini mit Hitler, um eine friedliche Lösung auszuhandeln. Das Abkommen ermöglichte es Deutschland, das Sudetenland zu annektieren und damit einen bedeutenden Teil der Tschechoslowakei ohne die Zustimmung des Landes an Hitler zu übergeben.
Chamberlain kehrte nach Großbritannien zurück und verkündete „Frieden für unsere Zeit“ und hoffte, dass das Münchner Abkommen weitere Konflikte verhindern würde. Hitlers aggressive Handlungen gingen jedoch weiter, und der Zweite Weltkrieg brach weniger als ein Jahr später aus, als Deutschland im September 1939 in Polen einmarschierte. Das Münchner Abkommen wurde als Symbol der Beschwichtigungspolitik angesehen, und Kritiker behaupteten, dass es Hitler grünes Licht für weitere territoriale Expansion und Aggression gab.
Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die Beschwichtigungspolitik, die einige westliche Staats- und Regierungschefs angesichts von Hitlers Aggression verfolgten, und auf das Versagen, den Ausbruch eines verheerenden globalen Konflikts zu verhindern. Die Besetzung Österreichs und das Münchner Abkommen waren entscheidende Meilensteine, die den Weg für die nachfolgenden Ereignisse des Zweiten Weltkriegs ebneten.