Im August 1939 schrieben Albert Einstein und Leo Szilard einen Brief an Präsident Roosevelt, in dem sie die Möglichkeit des Baus von massenvernichtenden Atombomben durch Nazi-Deutschland darlegten.
Historischer Kontext
Im Jahr 1939 fand in Princeton ein bedeutendes Treffen zwischen Albert Einstein und dem Physiker Leo Szilard statt. Der Kontext dieses Treffens war entscheidend für die Geschichte der Kernphysik und die spätere Entwicklung von Kernwaffen.
Albert Einstein, der berühmte theoretische Physiker, der für seine Relativitätstheorie bekannt war, und Leo Szilard, ein ungarischer Physiker, der sich sehr für nukleare Kettenreaktionen interessierte, waren beide zutiefst besorgt über das Potenzial der Kernenergie für die Kriegsführung. Ihre Besorgnis wurde vor allem durch den Aufstieg Nazideutschlands und die Möglichkeit, dass deutsche Wissenschaftler Kernwaffen entwickeln könnten, ausgelöst.
Im Sommer 1939 wandten sich Szilard und sein Physiker-Kollege Eugene Wigner, die sich des Potenzials der Kernspaltung bewusst waren (ein von den deutschen Physikern Otto Hahn und Fritz Strassmann entdeckter Prozess), an Einstein in dessen Haus in Princeton, New Jersey. Sie baten Einstein um Hilfe bei der Abfassung eines Briefes an Präsident Franklin D. Roosevelt, in dem sie ihn vor der Möglichkeit der Entwicklung einer Atombombe durch Deutschland warnten und die Vereinigten Staaten dringend aufforderten, ihre eigene Forschung im Bereich der Kernwaffen aufzunehmen.
Einstein, der den Ernst der Lage erkannte, erklärte sich bereit, seinen Namen und seinen Einfluss in den Dienst der Sache zu stellen. Der Brief, den sie verfassten und der als Einstein-Szilard-Brief bekannt wurde, umriss die Möglichkeit, extrem zerstörerische Bomben unter Verwendung von Uran zu bauen, und betonte die Dringlichkeit der Forschung in diesem Bereich. Dieser Brief vom 2. August 1939 trug entscheidend dazu bei, die Aufmerksamkeit der US-Regierung auf das Thema zu lenken.
Präsident Roosevelt erhielt mit diesem Schreiben im August 1939 den Hinweis auf die Möglichkeit einer atomaren Bedrohung durch Nazi-Deutschland. Einstein und Szillard weisen darauf hin, dass es möglich sein wird, Bomben eines neuartigen Typs (Atombomben), mit extremer Zerstörungskraft herzustellen. Außerdem wird in dem Brief erwähnt, dass Deutschland den Verkauf von Uran eingestellt hat und dass dort Uranexperimente vorgenommen werden.
Der Einstein-Szilard-Brief führte schließlich zur Gründung des Beratenden Ausschusses für Uran, aus dem später das Manhattan-Projekt hervorging, das geheime Projekt der US-Regierung zur Entwicklung von Atombomben während des Zweiten Weltkriegs. Dieses Treffen und der darauf folgende Brief werden oft als Schlüsselereignisse angesehen, die zur Entwicklung von Atomwaffen beitrugen und den Lauf der Geschichte veränderten.
Der originale Einstein-Szilard-Brief ist bei der Franklin d. Roosevelt Library publiziert.